Becken-
boden-
therapie

Alles was Sie über die Beckenbodentherapie bei Erwachsenen wissen müssen

Funktionsstörungen der Blase und des Darms, Inkontinenz, Schmerzen im Becken- und Genitalbereich, Beschwerden von und nach Prostataoperationen können mit einem individuellen Behandlungskonzept terapiert werden.


Erstaunlich viele Menschen warten sehr lange, bis sie etwas gegen ihre Beschwerden unternehmen. Dabei kann ein Beckenbodentraining bei konsequenter Anwendung gute Erfolge bringen und die Lebensqualität wieder steigern. Anhand einer Anamnese und einer eingehenden Untersuchung wird die individuelle Problematik erfasst. Mit dem Biofeedback-Gerät werden die Muskelkontraktionen gemessen und anhand der grafischen Darstellung kann man sehen, ob und wie stark der Beckenbodenmuskel angespannt werden kann. Mittels Elektrostimulation kann die Beckenbodenmuskulatur mit schwachem Strom angeregt werden. Diese Stimulation hilft Patientinnen mit sehr schwacher Beckenbodenmuskulatur, diese besser wahrzunehmen und bewusst anzuspannen.



Wann ist das Beckenbodentraining für ein Kind sinnvoll?


Ist ein Kind gesund, zeigt jedoch Auffälligkeiten rund um das Halten von Urin oder Stuhl, könnte ein Beckenbodentraining sinnvoll sein. Organische Ursachen sollten jedoch vor einer Therapie ausgeschlossen werden. Voraussetzung für eine Therapie ist, dass das Kind grundsätzlich seine Körperausscheidungen steuern und kontrollieren kann. Zudem muss das Kind nachvollziehen können, welche Bereiche trainiert werden sollen. Ab ca. 6 Jahren erfüllen die meisten Kinder diese Anforderungen, falls die Eltern unterstützend dabei sind.


Der Beckenboden ist nicht sichtbar, daher arbeiten wir in der Therapie viel über die Körperwahrnehmung. Schulung der Beckenboden- und Bauchmuskulatur, sowie der Atmung und der Koordination der An- und Entspannung sämtlicher Muskeln, spielen eine zentrale Rolle. Ebenfalls Teil der Behandlung ist das Bewusstsein über das Trink- und Toilettenverhalten und über die Ernährung.



Beckenbodentherapie für die Frau und den Mann mit Biofeedback und Elektrostimulation


Im Beckenbereich können verschiedenste Beschwerden und Symptome auftreten:

 

  • Plötzlicher Urinverlust beim Husten und Niessen und beim Heben von Lasten (Belastungsinkontinenz)
  • Häufiger Drang zum Wasserlösen mit und ohne Urinverlust (überaktive Blase)
  • Organsenkungen (Blase, Darm oder Gebärmutter)
  • Schmerzen im Genitalbereich
  • Inkontinenz nach Schwangerschaft und Geburt
  • Darmbeschwerden (Verstopfung und Stuhlinkontinenz)

 

Die Beckenbodentherapie besteht aus:

 

  • Wahrnehmungsübungen des Beckenbodens
  • Entspannungsübungen
  • Biofeedback
  • Elektrostimulation in Kombination mit Übungen
  • Steigerung der Kraft, Ausdauer und Reaktionsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur
  • Erlernen eines individuellen Heimprogramms
  • Verbesserung des Trink- und Miktionsverhaltens
  • Individuelles Behandlungskonzept bei Schmerzen im Becken- und Genitalbereich

 

Für eine erfolgreiche Therapie müssen Sie sich die Zeit nehmen täglich, selbständig über längere Zeit zu Hause zu üben.



Der Aufbau des Beckenbodens


Wenn wir unser Becken mit einer Schüssel vergleichen, dann liegt der Beckenboden auf dem Boden der Schüssel. Der Beckenboden bildet den muskulären Schluss unseres Beckens nach unten. Es handelt sich dabei um drei übereinander gelagerte Muskelschichten, die im Laufe eines Menschenlebens stark beansprucht werden. Chronische Überlastung kann zu Kraftverlust im Beckenboden führen und schwerwiegende Folgen haben, wie z.B. unkontrollierten Harnverlust (Inkontinenz). Verletzungsgefahr besteht für den Beckenboden bei Entbindungen oder operativen Eingriffen. Auch chronischer Husten kann den Beckenboden schädigen. Durch regelmässiges und gezieltes Training kann der Beckenboden wieder erstarken – ein großer Gewinn für die Lebensqualität!



Die Aufgaben des Beckenbodens

 

  • Er trägt und stützt die inneren Organe (Blase, Gebärmutter und Darm).
  • Er gewährleistet die Kontinenz, d.h. die Fähigkeit Urin, Stuhl oder Wind zu halten.
  • Zusammen mit anderen Muskeln stabilisiert der Beckenboden das Becken beim Stehen und Gehen.
  • Er trägt das Baby während der Schwangerschaft; beim Gebären wird der Beckenboden maximal gedehnt, damit das Kind auf die Welt kommen kann.
  • Bei Drucksteigerungen im Bauchraum, z.B. beim Husten, Niesen und Lachen, reagiert der Beckenboden reflektorisch mit einer Anspannung, damit die inneren Organe nicht nach unten gedrückt werden.
  • Bei Harn- oder Stuhldrang müssen Harnröhren- und Afterschliessmuskeln zu machen und halten. Wenn wir aber auf die Toilette gehen, muss der Beckenboden entspannen.

 

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